Samstag, 26. März 2016

Drei und ein halbes Land in zweieinhalb Wochen - Urlaub mit Esther

Nach Esthers Ankunft in Windhoek, einem erfolgreichen Planingmeeting und dem ersten Sonnenbrand, ging es am zweiten Tag los Richtung Norden. Der Plan ... In Namibia's Osten Richtung Norden, rein in den Caprivi, von Botswana's Norden quer durch bis Maun und dann Richtung Westen wieder nach Windhoek zurück.


Erster Stop am Waterberg. Wanderung am späten Nachmittag auf's Plateau mit anschließender Erfrischung im Pool. Gefahrene Kilometer 299.



Nach einem morgendlichen Bad im Grünen ging es weiter nach Grootfontein und dem Hoba Meteorit. In Roys Restcamp haben uns die Mücken überfallen und wir haben entschieden doch die Malaria Prophylaxe einzunehmen. Gefahrene Kilometer 228.



Mit dem Beginn des Trans Caprivi Highways, ab der Stadt Rundu, sind die lang vermissten Rundhüttendörfer endlich wieder Alltag.



Am späten Nachmittag erreichen wir ein super schönes Camp direkt am Fluß Okavango. Wir werden herzlich empfangen und können die Hippos grunzen hören. Die Sonne beginnt sich zu neigen und wie wir so da sitzen, legt der Besitzer mit einigen Freunden im Boot bei uns an, und läd uns zum Sundowner Rivercruise mit Hippo Garantie ein. Wow ... seht selbst.



Da der Okavango ein Grenzfluss ist, lassen wir es uns nicht nehmen mal schnell einen Fuß nach Angola zu setzen ... illegal, ohne Pass und ohne Visum natürlich. Nach zwei Minuten war der Spaß vorbei. Gefahrene Kilometer 294.



Am nächsten Morgen, schwerer Abschied von einem neu gewonnenen Freund.



Bei Divundu finden wir für's Wochenende einen tollen Platz (Camp Shametu) und machen einen Pausentag. Am Nachmittag machen wir noch einen Ausflug zum Mahango Game Reserve und starten unseren ersten Gamedrive. Gefahrene Kilometer 212.

Am nächsten Tag geht's los zum Buffalo Game Park. Der liegt direkt um die Ecke. Leider gibt es nicht viele Tiere zu sehen, dafür entschädigen die "guten" Straßen mit Fahrspaß. Das war eine tolle Bushsafari, ganz nah dran an allem was so rum läuft. Büffel voraus, Elefant von hinten und Esther und Andreas auf Walkingsafari, also nicht im Auto. Oh man spannend.



Ellipsenwasserbock



Am Abend überrascht uns ein heftiges Gewitter und Andreas wird nicht nur einmal richtig nass bei dem Versuch am Zelt und den Autos was zu retten. Zum Glück hatten wir etwas Schutz durch unsere tolles Küchenhäuschen. Gefahrene Kilometer 95.



Mit dem Start der neuen Woche geht's los Richtung Nkasa Rupara Nationalpark. Schöner Park, grün, wenig Tiere, ein tolles Camp mit Hippos, aber erst wenn es dunkel ist :-) Schönes Feuer, lecker grillen und ab ins Bett. Eine unglaublich schöne Geräuschkulisse begleitet uns in den Schlaf. Grunzende Hippos und Stock schlagende Vögel. Gute Nacht. Gefahrene Kilometer 294.



Andreas im Matsch ... Bergeaktion 15 Minuten.



Ab nach Botswana ... Kasane (Chobe Safari Lodge). Nach der Grenze geht's durch den ersten Nationalpark und dort läuft schon 100 m hinterm Gate der erste Elefant über die Teerstraße. Cool. Da wir alle fix und foxi sind gibt's am Abend nur ein Notfallessen und ich kann sagen, dass Sojahackfleisch aus der Tüte nix ist. Gefahrene Kilometer 275.



Früh aufstehen am nächsten Morgen, denn ... es geht nach Simbawe. Juhu Esther und ich machen einen Tagesausflug zu den Vic Falls. Andreas hat angeboten sich in Kasane um die Organisation der nächsten Tage kümmern, denn er war 2010 schon an den Falls.

Beim Frühstück, Besuch von den Nachbarn.



Organisiert vom Hotel, wo wir campen, geht's mit einem Fahrer zur Grenze. Typisch Afrika. Wild, laut, teuer. Zwischen den Ländern werden wir an einen Fahrer aus Simbabwe übergeben und zack sind wir drin. Von der Grenze aus fahren wir 1 Stunde und dann sind wir da. Riesig, gigantisch, laut, nass mit ordentlich Krawall und Remmidemmi knallt der Zambezi in die Tiefe. Heftige Gischt erschwert die Sicht und unsere Kameras müssen ganz schön leiden. Nach zwei Stunden sind wir trotz Regenjacke nass bis auf die Unterhose und machen erstmal Pause. Gegen zwei kommt dann die Sonne raus und es ist alles viel klarer zu erkennen. Ein gelungener Ausflug. Danke.

Vic Falls




Ich sag nur Chobe Riverfront. Laut Navi, tracks4africa, 3 Stunden. Vergiss es. Sooooooo viele Tiere. Einfach unglaublich. Die Walkytalky standen nicht still ... Elefant von vorn, Elefant von hinten, nein von rechts, einer von links. Hippos, Giraffen, Büffel und diese unzähligen Massen von Elefanten.




Nach über sechs Stunden am späten Nachmittag mussten wir weiter, obwohl man hätte noch ewig bleiben können. Camp suchen. An dieser Stelle großes Dankeschön an Mary von Muchenje Campsite & Cottages die uns für bezahltes Camping zwei tolle Hütten gegeben hat, weil es zur Zeit so viele Mücken gibt. Danke Danke Danke. Gefahrene Kilometer 79.



Nun mussten wir einen halben Tag wieder aufhohlen und das war im Savuti Nationalpark nicht ganz leicht. Pöck, Teer zu Ende Bush du hast uns wieder. Sand, Wasser, viele Tiere und Baobabs. Die Zeit läuft und bushcampen im Park ist nicht möglich. Go go go, Andreas führt die Gruppe an und mit Sonnenuntergang schaffen wir die Ausfahrt aus dem Park. Puh. Zum geplanten Camp schaffen wir es an dem Tag nicht mehr, also bushcamp suchen. Vier Wildhunde tauchen an der Straße auf, wow (erstmalig gesichtet) und 2 Kilometer weiter finden wir was zum übernachten in einer toten Straße. Elefanten, Hippo und Zebra Geräusche begleiten uns in und durch die Nacht. Gefahrene Kilometer 197.



Eigentlich wollen wir am nächsten Tag eine Nacht im Kwai Dev. Trust verbringen, schlagen allerdings bei den Preisen für's übernachten fast zurück. 300 Pula, also 25 Euro, pro Person für ein Platz im Bush ohne Toilette und Dusche. Wow, letzte Nacht haben wir für so einen Platz nichts bezahlt. Die Erklärung des Mannes im Office "Wir machen das so teuer, damit nicht so viele Touristen kommen" Aha. Ne und Tschüß.

Planänderung, es geht einen Tag früher nach Maun. Esther und Andreas im weißen Auto hinter mir im Matatu. Trotz vieler Wasserdurchfahrten machen wir es immer so, ein Auto fährt durch, wenn alles gut ist, kommt das zweite hinterher. Soweit so gut. Wasserdurchfahrt mit Beton hatten wir bisher noch nicht, also kurze Absprache via Walkytalky und los. Mittig durch fahren, alles easy. Beim Blick in den Rückspiegel denk ich noch, mh der Weiße hängt aber schräg da im Wasser. Dann kam auch schon der Rückruf durch's Walkytalky. Bergeaktion. Der Weiße war leider von der Betonkante abgerutscht und lag nun vorn mit dem Querlenker auf. So ein Mist. Andreas ganz tapfer schon im Knietiefen Wasser. Kein Grund zu sehen, zwei Wasserlöcher vorher haben wir uns noch über das Krokodil gefreut. Oh man Augen zu und durch, so standen wir alle im Wasser. Kopfkino schnell ausschalten und nicht an Spulwürmer, Billharziose ect. denken. Steine gabs keine, Ansetzpunkt für den Highlift auch nicht. Lange Rede kurzer Sinn, nach einer halben Stunde waren unsere gelben Auffahrkeile die Rettung und der Wagen war raus.
In Maun alles nochmal von unten checken und drauf hoffen das alles gut ist. Duschen im Regen in der Dusche ... herrlich (beim Foto schien noch die Sonne) Gefahrene Kilometer 185.




Wir haben gelernt das alles viel günstiger ist, wenn du selber danach suchst und verhandelst. Also ins Auto, durch den Bush und ab zu einem Dorf, von wo man angeblich einen Mokoro (Einbaumboot) Trip machen kann. Schweres Verhandeln und dann eineinhalb Stunden durch die Seerosen, so wie es die Locals zum fischen machen. Angetrieben durch einen Mann mit einem Stock. Herrlich war das und wackelig. Viele Pelikane und Störche haben wir gesehen.



Um unseren Touristentag (so haben wir ihn einfach mal genannt) perfekt zu machen sind wir in Maun noch zum Flughafen gefahren, um mal zu fragen wie teuer ein Rundflug über's Okavangodelta ist. Juhu was für ein Glück, es suchen zwei Leute für den Nachmittag noch drei Leute um die Kosten für ein Flugzeug zu teilen. Der Pilot ist lustig, die Maschine eng, laut und warm und es ist einfach nur wunderschön.





Am Abend müssen wir nicht nur Andreas verarzten, der sich eine Blutblase unterm Fuß zugezogen hat. Unsere Nachbarin Celina aus Belgien, zur Zeit allein unterwegs, wurde vielleicht von einer Spinne gebissen und das sieht ziemlich übel aus. Nur gut das Esther und mein blauer Koffer da sind. Celina berichtet vom grausigen Krankenhaus in Maun und wir eröffnen schnell unser eigenes kleines Campkrankenhaus. Hoffentlich konnten wir Celina helfen und es geht ihr bald besser.



Abfahrt Richtung Namibia. Nach 300 Kilometern entscheiden wir den Rest plus Grenze morgen zu fahren. Am nächsten Tag geht's früh los, Grenze ohne Probleme, ein paar Geier an der Straße, erfreut über ein totes Pferd. Die abwechslungsreiche Straße, mal Esel, mal Palme bringt uns nach 527 gefahrenen Kilometern nach Windhoek zurück und alle freuen sich auf Oryxschnitzel und wilde Spagetti.



Nun ist Mittwoch, der Urlaub ist zu Ende und es fühlt sich an als wenn Esther erst gestern gekommen wäre. Danke für die tollen 16 Tage. Gefahrene Kilometer gesamt 2985.

Outtakes

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